Logenhaus Luckau

Loge „Zum Leoparden“ Luckau

Loge Luckau

Das Logenhaus in der Logenstraße 1, 15926 Luckau / (früher
Brauhausgasse 1/Hintergasse 160) in Luckau beherbergt die Johannisloge „Zum Leoparden“.

Derzeitige Nutzung:
Das Gebäude hat eine Wohnfläche von 512 m2 und eine Grundstücksfläche von 1426 m2. In den Jahren
2000-2012 diente das denkmalgeschützte Logenhaus der
Stadt Luckau als Kulturhaus. Das Haus hat drei Wohnmieter,
und es befindet sich darin auch der Sitz der Johannisloge
„Zum Leoparden“.

Die Säle des Logenhauses können für Veranstaltungen
auch privat angemietet werden. Im schönen, geräumigen Saal mit Bühne und einem großen Garten können Sie mit Ihren Gästen nach Herzenslust feiern. Gestalten Sie Ihre Hochzeit oder andere Feste im Logenhaus nach Ihren Wünschen.

Zur Geschichte:
Als die Johannisloge „Zum Leoparden“ in Luckau am 24.05.1859 reaktiviert wurde, lag bereits ein halbes Jahrhundert Geschichte hinter ihr: Ursprünglich war sie in Lübben am 20. April 1809 von der GNML 3WK konstituiert worden.
Die Cottbuser Loge „Zum Brunnen in der Wüste“ hatte dabei Pate gestanden, ihre Brüder sich also schon eine Zeit lang bemüht, das maurerische Licht auch in der früheren Hauptstadt der Niederlausitz zu entzünden.
Den unruhigen Zeiten der napoleonischen Befreiungskriege jedoch hielt die junge Lübbener Loge nicht stand: schon 1816 ging sie wieder ein; und auch, als 1828 der schlafende „Leopard“ wieder geweckt werden konnte, hörten seine Arbeiten nach mehreren Schwierigkeiten 1853 wieder auf. Erst in Luckau war ihr ein dauerhafteres Dasein bestimmt. Die ersten Arbeiten fanden im Gasthof Pulitzsch (Hauptstraße 7) und in der Wohnung von Kaufmann
Winter (Markt 29) statt. Am 20. März 1874 konnte die Loge
das Grundstück Hintergasse 160 erwerben. Das darauf befindliche eingeschossige Gebäude stammte aus den Jahren 1809 bis 1812, war auf den mittelalterlichen Kellerräumen des Vorgängerbaues errichtet worden und wurde weitergenutzt. Maurermeister Lamm aus Dahme erweiterte dieses Kerngebäude im Folgejahr um einen Saalbau, den sog. Freimaurertempel, den er im rechten Winkel auf dem Gartengelände anfügte. Ein weiterer großer Saalbau, in Verlängerung des ersten und ganz aus roten Ziegeln errichtet, wurde als Tafel- und Festsaal genutzt und öffnete sich mit fünf hohen Rundbogenfenstern zum Garten. Die Decken und Wände beider Säle erhielten reichen Stuck. Im Jahre 1906 benannte die Stadtverwaltung die Hintergasse zur Logenstraße um – ein Vorgang, der deutlich macht, welche identitätsstiftende Bedeutung dem Freimaurergrundstück hier inzwischen zukam.
Mit der Machtübernahme der NSDAP im Jahr 1933 jedoch hörten die Arbeiten der Loge auf – am 8. Januar 1934 werden hier die Lichter gelöscht. Das Grundstück war schon im Juni 1933 an die Luckauer evangelische Kirchengemeinde verkauft worden. Die maurerischen Gegenstände, das Inventar, auch die umfangreichen Logenakten des „Leoparden“ vernichtete die Luckauer Polizei. Die Gemälde der Loge beschlagnahmte die Gestapo und brachte sie nach Berlin, wo sich schon kurz darauf ihre Spur verlor. Nichts von dem reichhaltigen Besitz, bis auf einige Mitgliederlisten im geheimen Staatsarchiv zu Berlin, hat die dunkle Zeit des Nationalsozialismus überdauert. Ab 1942 wurde das Grundstück von der Stadtgemeinde erworben und dem ‚kriegswichtigen‘ Rüstungsbetrieb FIMAG (Finsterwalder Maschinen GmbH) zur Nutzung überlassen. Ab 1945 befanden sich auf dem Grundstück nur noch Privatwohnungen. Die russische Besatzung und anschließende Herrschaft der sozialistischen Einheitspartei bedeutete ebenfalls eine dunkle Zeit für die Freimaurerei, denn die Logen erhielten nach wie vor keine Zulassung. Die Saalgebäude des ehemaligen Logengrundstückes standen nach Kriegsende leer und waren unbenutzbar. Ab 1960 wurden die Räume für den polytechnischen Unterricht genutzt, später war zeitweise sogar die Abteilung Volksbildung der Stadterwaltung hier untergebracht. Unter anderem aufgrund nicht behobener Dachschäden war der Gebäudekomplex zur Zeit der politischen Wende und der deutschen Wiedervereinigung
durch und durch baufällig geworden. Eine im Tempelsaal
irgendwann nach 1934 eingezogene Zwischendecke hatte immerhin Reste der alten Stuckaturen und einige der mit Goldfolie auf azurblauem Untergrund angebrachten Sterne
erhalten. Am 8. März 1993 erklärte das Brandenburgische
Landesamt für Denkmalpflege das Luckauer Logenhaus unter besonderer Hervorhebung der zwei großen Säle, sowie des Vestibüls und der zwei kleinen Säle im Haupthaus zum Baudenkmal. Von den anfallenden Sanierungskosten in Höhe von 1,8 Millionen DM trug die Weltkugel-Stiftung 1,4 Millionen DM allein und beantragte für den verbleibenden Rest Fördermittel, die aber nicht gewährt wurden. Die Rückübertragung an die GNML 3WK erfolgte am 01.08.1993, die Übertragung auf die Weltkugelstiftung am 01.05.1994. Nach einer langen Zeit völliger Entfremdung von maurerischem Denken und Fühlen in der Spreewaldregion fassten am 1995 neun Brüder Meister der Berliner Loge „Zur Treue“ den Beschluss, die alte Luckauer Loge „Zum Leoparden“ wiederzubeleben.

Die Tempelweihe erfolgte am 16. Mai 1998 im nunmehr denkmalgerecht sanierten Haus in der Brauhausgasse,
die zur Logenstraße rückbenannt wurde. Das Logenhaus
ist heute wieder ein Ort der Begegnung, für öffentliche
und private Veranstaltungen, Vortragsabende etc. und kann
damit zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt Luckau einen Beitrag leisten.

 

 

 

Weltkugel-Stiftung Berlin
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